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Grippeimpfung: Fragen und Antworten

Letzte Aktualisierung:
Grippeimpfung: ja oder nein?
Wie wirkt sich Covid-19 auf die Grippesaison aus? Wer sollte sich gegen die Grippe impfen lassen – und ab wann? Wir beantworten die wichtigsten Fragen zur Grippeschutzimpfung.

Hattest du diesen Herbst auch schon mit einem Infekt zu kämpfen? Damit bist du nicht allein. Im letzten Jahr waren wir aufgrund der Corona-Schutzmaßnahmen weitgehend vor saisonalen Erkältungs- und Grippeviren geschützt. Das könnte 2021 anders werden. Das Robert Koch Institut und die WHO rufen daher bestimmte Personengruppen dazu auf, sich gegen die Grippe impfen zu lassen.

Was genau ist die saisonale Grippe?

Die Influenza, besser bekannt als Grippe, ist eine saisonale Atemwegserkrankung, die durch viele verschiedene Virenstämme verursacht wird. Wie Covid-19 wird sie hauptsächlich durch Tröpfcheninfektion übertragen. Die Tröpfchen und Aerosole, die beim Husten und Niesen entstehen, können sich leicht in Innenräumen mit schlechter Belüftung verbreiten.

Die Grippe ist als saisonale Infektion bekannt, weil sie sich am in der Regel von Dezember bis März ausbreitet und manchmal zu Ausbrüchen führt.

Wie wirkt sich Corona auf die diesjährige Grippe- und Erkältungssaison aus?

„Letztes Jahr zirkulierten aufgrund von Lockdowns und Kontaktbeschränkungen weniger Atemwegsviren in der Bevölkerung. Daher war unser Immunsystem nicht der üblichen Mischung von Krankheitserregern ausgesetzt. Es ist wahrscheinlich, dass dieses Jahr weniger Menschen eine natürliche Immunität haben,” erklärt Dr. Rhianna McClymont, Allgemeinärztin bei Kry.

„Da das Grippevirus ständig mutiert, ist es sehr unwahrscheinlich, hier eine Herdenimmunitat zu erreichen.” Es ist schwer vorherzusagen, wie sich die Grippesaisoin 2021/22 entwickeln wird. Dieses Jahr haben wir aber wieder mehr soziale Kontakte und müssen daher etwas mehr aufpassen. Neben der Grippeimpfung sind es auch die bekannten Corona-Schutzmaßnahmen (Abstand, Hygiene, Maske, Lüften), die vor einer Ansteckung schützen und eine Ausbreitung verhindern können.

Wer sollte sich gegen die Grippe impfen lassen?

Die Grippe ist keine einfache Erkältung, sondern eine sehr ernstzunehmende Erkrankung. Jedes Jahr sterben bis zu 60.000 Menschen über 65 an einer Influenza. Laut Empfehlung der STIKO (Ständige Impfkommission) sollten sich daher alle impfen lassen, die ein erhöhtes Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf haben. Dazu gehören u.a.

  • alle ab 60
  • Schwangere ab dem 2. Trimenon und
  • Personen mit Grunderkrankungen wie Lungenerkrankungen, Herz-Kreislauferkrankungen oder Diabetes.

Außerdem empfiehlt die STIKO die Grippeimpfung für

  • alle, die mit einer gefährdeten Person in einem Haushalt leben,
  • medizinisches Personal sowie
  • alle, die berufsbedingt mit vielen Menschen zu tun haben.

Wann sollte ich mich gegen die Grippe impfen lassen?

In Deutschland fing die Grippewelle in den letzten Jahren meistens nach Neujahr an. Wenn du dich impfen lassen möchtest, solltest du dies also am besten vor Beginn der Grippewelle tun. Nach der Impfung dauert es noch 10 bis 14 Tage, bis dein Körper einen ausreichenden Immunschutz aufgebaut hat. Der ideale Zeitpunkt für eine Grippeimpfung liegt daher zwischen Oktober und Mitte Dezember. Wie lange eine Grippewelle dauert, lässt sich nie genau vorhersagen.

Was kostet die Grippeimpfung?

Die Krankenkassen bzw. die privaten Krankenversicherungen übernehmen die Kosten der Grippeimpfung für alle genannten Personengruppen.

Bei gesunden Erwachsenen unter 60 und Kindern verläuft eine Grippe-Erkrankung normalerweise ohne schwere Komplikationen. Deshalb spricht die STIKO keine generelle Impfempfehlung für alle aus.

Auch wenn du nicht zu einer der Risikogruppen gehörst, kann es sein, dass dir deine Krankenkasse die Kosten teilweise oder vollständig erstattet. Nachfragen lohnt sich also.

Wie gut und wie lange wirkt der Grippeimpfstoff?

Die Wirksamkeit des Impfstoffs kann aber von Jahr zu Jahr variieren. Sie hängt davon ab, welche Arten von Grippeviren zirkulieren, aber auch vom Alter und Gesundheitszustand der Geimpften. Im Durchschnitt verhindert der Grippeimpfstoff ca. 60 Prozent der Infektionen bei gesunden 18- bis 64-Jährigen. Darüber hinaus schützt er vor einem schweren Krankheitsverlauf.

In der Regel schützt die Impfung über die gesamte Grippesaison. Weil sich Grippeviren aber ständig verändern, können jedes Jahr andere Virenstämme zirkulieren. Deshalb werden Grippeimpfstoffe jedes Jahr aktualisiert. Für einen bestmöglichen Schutz solltest du sich jeden Winter impfen lassen.

Wie sicher sind die Impfstoffe?

Grippeimpfstoffe werden seit über 50 Jahren eingesetzt und wurden bereits Millionen von Menschen verabreicht. Jeder Impfstoff wird vor seiner Zulassung in Deutschland vom Paul-Ehrlich-Institut, dem Bundesinstitut für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel, sorgfältig geprüft. Daher gelten Impfstoffe gegen die Grippe als äußerst sicher.

Einen Überblick über die 2021/2022 zugelassenen Impfstoffe findest du auf der Website des Paul-Ehrlich-Instituts. Wie Impfstoffe genau funktionieren, erfährst du hier.

Hat die Grippeimpfung Nebenwirkungen?

Die Impfstoffe sind in der Regel gut verträglich. In einigen Fällen kann es zu Impfreaktionen kommen, wenn sich der Körper mit dem Impfstoff auseinandersetzt: leichte Schmerzen, Rötung und Schwellung am Arm

Gelegentlich treten Erkältungssymptome auf, die aber innerhalb von 1 bis 2 Tagen wieder abklingen:

Wann sollte ich mit Grippe- oder Erkältungssymptomen zum Arzt?

Bei Verdacht auf eine Grippe solltest du dir ärztlichen Rat holen. Das gilt vor allem bei Symptomen wie

  • hohem Fieber über 39° C,
  • Schüttelfrost,
  • starken Kopfschmerzen,
  • einem steifen Hals,
  • Erbrechen oder
  • Brustschmerzen.

Unsere Ärztinnen und Ärzte können dir helfen, die Symptome richtig einzuordnen und dich zu Behandlungsmöglichkeiten beraten. Bei schweren Symptomen wie Atemnot (schnelle, flache Atmung oder Luftnot) ruf den Rettungsdienst unter 112.

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